Audi urbansphere concept – Interieur und Raumkonzept
Fläche, Form, Funktion – das Interieur
Die Türen des Audi urbansphere concept sind gegenläufig, vorn und hinten angeschlagen; eine B-Säule gibt es nicht. So eröffnet sich den Passagieren schon beim Einsteigen die gesamte Weite des Innenraums. Nach außen drehbare Sitze und ein auf den Boden neben dem Fahrzeug projizierter roter Lichtteppich („Red Carpet Light“) orchestrieren den Einstieg selbst zum Komforterlebnis.
3,40 Meter Radstand und die Fahrzeugbreite von 2,01 Meter umreißen die selbst für ein Oberklassen-Automobil mehr als stattliche Grundfläche. Zusammen mit der lichten Fahrzeughöhe von 1,78 Meter und großzügigen Glasflächen münden diese Dimensionen in einem außergewöhnlich großzügigen Raumerlebnis – subjektiv und objektiv.
Vier Einzelsitze in zwei Reihen bieten den Passagieren luxuriösen First-Class-Komfort. Vor allem das Gestühl in der hinteren Reihe offeriert großzügige Abmessungen und eine Vielzahl an Verstelloptionen. In den Relax- und Entertainmodi lässt sich die Rücklehne um bis zu 60 Grad neigen, während gleichzeitig Beinauflagen ausfahren. Die mittig angebrachten, in die Sitzwangen integrierten Armlehnen und ihre Pendants in den Türen erzeugen ein wohliges Gefühl von Geborgenheit.
Auch den wechselnden sozialen Bedürfnissen der Passagiere tragen die Sitze vielfältig Rechnung. Beim Gespräch können sich die Fahrgäste auf ihren drehbaren Sesseln einander zuwenden. Wer sich hingegen zurückziehen möchte, der kann seinen Kopfbereich mit einer hinter der Kopfstütze angebrachten Blende gegenüber dem Nebenmann verdecken. Jeder Sitz verfügt zudem über eine eigene Soundzone mit Lautsprechern im Kopfstützenbereich.In die Rücklehnen der Vordersitze sind auch individuelle Monitore integriert.
Für die gemeinsame Nutzung des Infotainments hingegen gibt es einen großformatigen und transparenten OLED-Screen, der vom Dachbereich vertikal in die Zone zwischen den Sitzreihen einschwenkt. Auf diesem die gesamte Innenbreite einnehmenden Bildschirm („Cinema Screen“) können die beiden Fahrgäste der hinteren Reihe gemeinsam an einer Videokonferenz teilnehmen oder auch einen Film anschauen. Selbst die Split-Screen-Nutzung ist möglich. Wird der Schirm nicht genutzt, bietet er dank seiner transparenten Ausführung freien Blick nach vorn – oder wenn nach oben geklappt – auch durch den verglasten Dachbereich zum Himmel.
Wie schon im Audi grandsphere concept, verschmelzen auch im Interieur des urbansphere Raum und Architektur, digitale Technologie und die authentischen Materialien zu einer Einheit. Die Linienführung ist betont horizontal gehalten. Der offene, weite Innenraum unterstützt den Eindruck eines einzigartigen Raumangebots. Wird im automatisierten Fahrbetrieb auf Lenkrad, Pedalerie und klassische Armaturentafel verzichtet, verstärkt sich das Gefühl von Transparenz und Weite.
Sitzfläche und Rückenlehne der Gurtintegralsitze sind optisch voneinander getrennt. Zwischen den Rücksitzen findet sich – normalerweise in einer tiefen Position arretiert - eine nach oben schwenkbare Mittelkonsole. Sie enthält einen Wasserspender und Gläser - auch dies ein Beleg für den First-Class-Anspruch des Audi urbansphere concept.
Ebenfalls zur Wellness-Zone qualifizieren den Audi urbansphere neuartige digitale Optionen, die nicht zuletzt durch die Impulse des Co-Creation-Prozesses mit chinesischen Kunden entstanden. Bestes Beispiel: Stress-Erkennung – dieses lernfähige Programm ermittelt per Gesichts-Scan und Stimmanalyse das Befinden der Fahrgäste. Und bietet jedem individuelle Möglichkeiten zur Entspannung, etwa mit einer Meditations-App, die sich über den persönlichen Screen und die private Sound-Zone in den Kopfstützen nutzen lässt.
Weniger ist mehr – Anzeigen und Bedienung
Reduktion wird im Audi urbansphere zum Gestaltungsprinzip. Weder Batterien von Rundinstrumenten noch schwarze Bildschirme für virtuelle Anzeigekonzepte sind vor der Aktivierung der Fahrfunktionen zu sehen.
Stattdessen klar gegliederte und beruhigte Zonen von Materialien höchster Qualität. Holz und Wolle sowie synthetische Textilgewebe sind als Verkleidungen, Sitzbespannung und als Bodenteppiche zu sehen, haptisch hochwertig und angenehm zu tasten.
Sanfte Beige- und Grautöne strukturieren den Innenraum horizontal. Ein dunkles, reduziertes Grün als Farbe der Sitzschalen beruhigt das Auge. Von oben nach unten werden die Farbzonen des Interieurs heller und erschaffen zusammen mit dem natürlichen Lichteinfall einen homogenen, weiten Innenraum.
Eine Überraschung, wenn das Fahrzeug auf einen einfachen Fingertip hin, zum Leben erwacht: Es gibt Anzeigen – allerdings in Form von Projektionen auf den Holzflächen unterhalb der Frontscheibe. Je nach Fahrzustand – manuell mit Lenkrad, oder im Level 4 – über die gesamte Innenbreite verteilt oder getrennt für Fahrer und Beifahrer segmentiert. In hochfeiner Auflösung finden sich alle Informationen, die während der Fahrt benötigt werden.
Zusätzlich ist für das schnelle Umschalten von Inhalten – etwa von Musik zur Navigation – unterhalb der Projektionsfläche eine Sensor Bar integriert. Diese zeigt alle Funktionen und Applikationen an, die im Auto aktiv sind. Icons für die jeweiligen Menüs leuchten dabei auf.
Ein besonderes, überaus innovatives Bedienelement findet sich an der vorderen Innenseite der vier Türen: das MMI touchless response. Sitzen Fahrer oder Passagier in der aufrechten Position, weit vorn in ihrem jeweiligen Bereich, können sie haptisch mit diesem Element per Drehring und Tasten diverse Funktionsmenüs anwählen und sich durch die einzelnen Ebenen klicken. Eine einfache, intuitive Bedienweise.
Neigt man hingegen die Sitzlehne weit nach hinten, müssen die Fahrgäste nicht etwa auf dieses Komfort-Item verzichten. Denn dann kommt eine Kombination aus Eye-Tracking und Gestensteuerung zum Einsatz. Ein aufs Auge gerichteter Sensor erkennt an der Blickrichtung, wenn die Bedieneinheit zum Einsatz kommen soll. Und der Passagier braucht nur noch – ohne sich vorbeugen zu müssen – analoge Handbewegungen auszuführen, die denen im haptischen Betrieb gleichen und kann damit das System ebenso gut bedienen – auch komplett ohne Berührung.
Für alle Bedienmodi – Blick-Deteketion, Gesten- oder Sprachsteuerung und Berührung – gilt: Der Audi urbansphere concept stellt sich auf die jeweiligen Nutzer ein und lernt deren Präferenzen sowie häufig genutzte Funktionen – und kann auf dieser Basis nicht nur rudimentär ausgeführte Befehle sinnvoll ergänzen, sondern auch selbst dem Nutzer individuelle Vorschläge machen.
Auch in den Armauflagen der Türen sind Bedienfelder integriert. So bietet das Fahrzeug den Passagieren stets die unsichtbaren Touchflächen mittels optischem Hinweis auf deren Position an. Gleichfalls in den Tür-Armauflagen zu finden sind links und rechts VR-Brillen, die sich in Verbindung mit Optionen des Infotainments nutzen lassen – etwa für das Holoride-System.
Prinzip Nachhaltigkeit
Viele der Materialien im Innenraum des Audi urbansphere concept wie die Hainbuchen-Furniere stammen aus nachhaltigem Anbau. Bei diesem Holz lassen sich Standort-nah gewachsene Hölzer nutzen und der gesamte Stamm ist verwertbar. Bei der Verarbeitung kommen die Produzenten ohne den Einsatz von Chemikalien aus.
Die Sitzpolster bestehen aus einem recycelten Polyamid – Produktname: Econyl. Dieses Material lässt sich auch nach dem Einsatz im Automobil erneut wiederaufbereiten – ohne jeden Qualitätsverlust. Wichtig für die Möglichkeit des Recyclings ist auch die Maßnahme, die jeweiligen Materialien sortenrein zu verbauen – denn eine Mischung würde die Möglichkeiten des Recyclings drastisch reduzieren.
In den Armauflagen sowie im hinteren Fahrzeugbereich kommt Bambusviskose zum Einsatz. Bambus wächst schneller als gewöhnliches Holz, bindet viel CO2 und kommt beim Anbau ohne Herbizide und Pestizide aus.
Stand 04/2022